Cloudy Mountain (2021)

Der junge Ingenieur Yizhou (Zhu Yilong) und seine Freundin Jiaojin (Jiao Junyan) arbeiten an einer Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke. Nach zehn Jahren Bauzeit ist auch das schwierigste Teilstück, der Tunnel durch ein Bergmassiv, endlich fertig. Doch als Yizhou auf der Baustelle eigentlich nur noch eine Routinemessung machen will, erschüttert ein so starkes Erdbeben die Gegend, dass der ganze Berg instabil wird: Riesige Felsmassen drohen abzurutschen und damit nicht nur die Bahnstrecke, sondern auch die nahegelegene Großstadt zu zerstören.
Es scheint, als könne nur durch die kontrollierte Sprengung des Tunnels das Unheil noch abgewendet werden. Doch kurz bevor die leitende Ingenieurin unter Tränen die Sprengung auslösen will, fasst Yizhou einen verwegenen Plan: Zusammen mit seinem Vater, dem pensionierten Eisenbahningenieur Yunbing (Huang Zhizhong), will er eine Steilwand erklettern, dort Sprengladungen zünden und so Tunnel und Stadt retten. Doch das könnte eine Reise ohne Wiederkehr werden…
So ein richtig schöner Katastrophenfilm ist als unanstrengende Unterhaltung zum Zurücklehnen und Genießen kaum zu schlagen: Der Hauptschurke ist die Natur, der Held ist edelmütig und unerschrocken, die Freundin hübsch anzusehen, und die unschuldigen Opfer brauchen nichts weiter zu tun, als auf die Rettung in letzter Sekunde zu warten. So kann man sich als Genrekenner ganz auf die Machart konzentrieren. Und die chinesische Produktion enttäuscht nicht − die digitalen Bergstürze, Autounfälle, Eisenbahnunglücke und Explosionen spielen sich auf Weltniveau ab. Auch am Pathos hat man nicht gespart: Nicht nur an Patriotismus und der Bereitschaft, sich selbst für das Wohl der Gesellschaft aufzuopfern, nimmt es so schnell niemand mit den beiden Helden der Arbeit auf. Ganz nebenbei haben Yizhou und Yunbing noch den Unfalltod von Yizhous Mutter und jahrzehntealte Kränkungen aufzuarbeiten – inmitten des Getöses und der Vielzahl großer Action-Sequenzen bleibt sogar noch Zeit für ein paar ruhige Momente. Insgesamt jedoch ist „Cloudy Mountain“ atemlos durchgetaktet – wer Action sucht, kann in den chinesischen Bergen reichlich davon finden.