Zum Inhalt springen

City of God (2003)

City of God (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

In „Goodfellas“ hat Martin Scorsese ein authentisches und schnörkelloses Porträt der New Yorker Mafia gezeichnet. Katia Lund und Fernando Meirelles versuchen in ihrem Erstling etwas Vergleichbares für die jugendlichen Straßenbanden von Rio de Janeiro. Sie zeigen Kids und Teenager aus den Slums, die in einem Kreislauf aus Gewalt und Verbrechen, Drogen und dem täglichen Kampf ums Überleben gefangen sind. Das junge Regieduo hetzt in seinem oscarnominierten Erstlingsfilm die furios geführte Kamera durch die engen Straßen der Slums und legt von der ersten Minute an ein enormes Tempo vor, das den Lebensrhythmus ihrer Protagonisten widerspiegelt. Die Kamera ist es auch, die für die notwendige Distanz sorgt, um nicht in eine wahlweise heroische oder mitleidsheischende Geschichte vom Überlebenskampf zu versinken. Die rasant geschnittenen Bilder sind einer eigenen, stilisierten Ästhetik verpflichtet. Doch sie verschafft dem Betrachter keine Illusion: Dieser Kreislauf aus Gewalt und Gegengewalt wird kein Ende nehmen. (ascho)