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Central Station (1998)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der Hauptbahnhof von Rio de Janeiro ist laut, stickig und überfüllt. Hier schreibt die ehemalige Lehrerin Dora Briefe für Analphabeten. Dora interessiert sich nicht für das Schicksal anderer, noch nicht einmal mehr für ihr eigenes. Als eine ihrer Kundinnen überfahren wird, nimmt sie deren 9jährigen Sohn Josué bei sich auf. Entgegen ihrem ursprünglichen Vorhaben, ihn an Kinderhändler zu verkaufen, macht sie sich mit Josué auf die Suche nach seinem Vater im unwegbaren Norden des Landes. Die abenteuerliche Reise per Bus, Lastwagen und Pilgertour wird für beide zu einer Suche nach ihren Wurzeln, nach verlorenen Gefühlen und nach Gemeinschaft. “Central Station” ist ein zärtlicher Film, der die sozialen Mißstände Brasilien sehr subtil mit der Story verwebt. Er erzählt ohne Sentimentalität von verlorener und neu gefundener Nähe in einer Welt ohne Werte. Kamera und Schnitt folgen dem Anspruch mit klaren Bildern und langen Sequenzen mit Zeit für Emotionen, die Schauspieler mit einer grandiosen Verkörperung der Rollen. (as)