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Cassandras Traum (2007)

Cassandras Traum (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Woody Allen ist trotz seiner 72 Jahre noch immer ein akribischer Autor und fleißiger Regisseur, der pro Jahr einen Film dreht und immer wieder zu seinen Lieblingsthemen zurückkehrt: der tragischen Ironie des Lebens und den fatalen Wechselwirkungen der Liebe. Wie bereits in „Match Point“ und „Scoop“ zu sehen, hat Allen sein Faible für London, britische Oldtimer und die englischen Gärten auf dem Weg nach Brighton nicht verloren. Er erzählt die Geschichte von zwei Brüdern: Ian (Ewan McGregor) und Terry (Colin Farrell), beide in üppigen finanziellen Sorgen, werden von ihrem wohlhabenden Onkel (Tom Wilkinson) angeheuert, einen Geschäfstpartner aus dem Weg zu räumen. Die fürstliche Entlohnung würde sie ihrer Probleme entledigen, wenn da nur nicht die moralischen Zweifel wären. Nahezu spielerisch gelingt es Allen, der unbeschwert-lockeren Anfangsviertelstunde so viel Suspense mit auf die Reise zu geben, dass sich die Intensität mit jeder Minute steigert und der Film sich zu einem genialen Krimi wird. Allen berauscht sich wieder an der Ironie des Schicksals, moralischen Taten und selbstsüchtigen, aber umwerfenden Frauen, auch, wenn Hayley Atwell nur ein Schatten von Scarlett Johansson ist. Die Vorliebe für Dostojewski und die inszenatorische Ähnlichkeit zu „Match Point“ ist teilweise frappierend und der Twist am Ende des Films nicht halb so gut. Dennoch überzeugt Allens erster Film ohne amerikanische Schauspieler als moralisches Sittenspiel über Schuld und Sühne. (ds)

  • Cassandras Traum (Filmbild 2)
  • Cassandras Traum (Filmbild 3)
  • Cassandras Traum (Filmbild 4)
  • Cassandras Traum (Filmbild 5)