James Bond 007: Casino Royale (2006)
- Originaltitel Casino Royale
- Regie Martin Campbell
- DarstellerInnen
- Buch
- Entstehungsjahr 2006
- Land USA
- Filmlänge 145 min
- Filmstart 23.11.2006
- FSK 12
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Der Mythos ist tot – es lebe der Mythos. James Bond ist zurück. Daniel Craig als neuer 007 muss am Pokertisch einen Terrorfinancier (Mads Mikkelsen) ausstechen und verliebt sich in die schöne Schatzamtsagentin Vesper Lynd (Eva Green). Waffengimmicks und plumpe One-Night-Stands sind passé: Der craigsche Bond hat nur einen Defilbrator im Auto, mit dem er sich widerbelebt und Frauen verführt er, um an ihre Verbrechermänner heranzukommen. Was mit Dressmen wie Pierce Brosnan oder Roger Moore undenkbar wäre, ist die große Stärke des neuen 007: Craigs Bond ist ein animalischer Jäger. In den drei großen Actionszenen ist er nicht wie früher meist der Verfolgte, sondern immer der Verfolger, der nie aufgibt. Ein Predator mit eisblauen Augen und gestähltem Körper, der nur ein Ziel hat: fangen und töten. Die meiste Zeit des Films verfolgt Bond einen Verdächtigen, mal heimlich, mal sprintend, aber immer mit dem untrüglichen Instinkt eines Raubtieres. Bond schwitzt. Er keucht nach dem Akt des Tötens. Er blutet. Er leidet. Er ist selbstverliebt und egoistisch, spitzfindig und geistreich.
„Casino Royale“ ist so natürlich, wahrhaftig und zärtlich wie noch nie
Bond lebt – endlich. Nach Jahren voller Onelinern und Floskeln sind in einem Bondfilm intelligente, flüssige Dialoge zu hören. Es fällt dennoch schwer, sich an den neuen Agenten zu gewöhnen; zu sehr war es etabliert, dass 007–Fime reiner Eskapismus sind. Und doch übt der neugeschaffene Bond eine unwiderstehliche Faszination aus. In der schönsten Szene des Films steht Eva Green ungeschminkt in Unterwäsche mit hochtoupierten Haaren vor dem Spiegel und neckt sich mit Craig/Bond über sein Smokingjacket, wie ein Pärchen am Sonntagmorgen vor dem Flohmarktbesuch. So natürlich, wahrhaftig und zärtlich war noch nie etwas in einem 007-Abenteuer. Es bricht einem fast das Herz. (vs)