Camille – verliebt nochmal! (2012)

Camille (Noémie Lvovsky) hat es wirklich nicht leicht: Als Schauspielerin ist sie seit jeher erfolglos, und ihr Mann Eric (Samir Guesmi) will nach 25 Jahren Ehe nichts mehr von ihr wissen. Um den Trennungsschmerz zu betäuben, feiert Camille Silvester bei einer Freundin. Sturzbetrunken fällt sie in die Arme der anderen Partygäste, um sich als 15-Jährige aus dem Krankenhausbett zu erheben – im Jahr 1985! Wie sie dort hingekommen ist, wird sich im ganzen Film nicht auflösen … Noémie Lvovsky, die hier auch Regie geführt hat, siedelt ihre undurchsichtige Fabel, die wie eine umgekehrte Version der amerikanischen Komödie „30 über Nacht“ von 2004 daherkommt, zwischen Fiktion und Realismus an. Während die Gegenwart nur schemenhaft und ohne Konturen inszeniert ist, ist die Vergangenheit mit einer hektischen Kamera wiederbelebt, die Ballonröcke und Walkmen in den knalligen Farben der 80er-Jahre einfängt. Am Ende wartet keine neue Erkenntnis: Manche Dinge können wir ändern, und einige müssen wir hinnehmen wie sie sind, weil wir keinen Einfluss darauf haben. Beides voneinander zu unterscheiden ist wichtig, aber schwer. So so. (sjk)