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Grain – Weizen (2017)

Grain - Weizen (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Gute Idee zäh umgesetzt: Im Zuge einer drohenden Hungersnot sucht der Wissenschaftler Erin den möglichen Retter der Menschheit.

Filminhalt

Dies ist Semih Kaplanoğlus erste Regiearbeit, seit der türkische Filmemacher 2010 für „Bal – Honig“ den Goldenen Bären bei der Berlinale gewann. In der Zwischenzeit scheint er viele Filme von der russischen Regiemeisters Andrej Tarkowskij gesehen zu haben, wobei besonders das philosophische Filmmysterium „Stalker“ einen Eindruck hinterlassen haben muss: In einer unbestimmten Zukunft sind große Teile des Planeten im Zuge einer Klimakatastrophe unbewohnbar geworden. Professor Erol Erin (Jean-Marc Barr) macht sich auf die Suche nach dem Genetiker Cemin Akman (Ermin Bravo), der eine mögliche Lösung für die Misere haben soll. Die besonders redundante erste Dreiviertelstunde besteht im Wesentlichen darin, dass Erin verschiedene Personen nach dem Aufenthaltsort des Wissenschaftlers befragt und seine Motivation wiederholt; erst nach dem Eintritt in die sogenannte Verbotene Zone, in der Akman lebt, nimmt der Film kurzzeitig Form an – auch dank der teilweise eindrucksvollen Naturkulissen. Doch Kaplanoğlu vertraut seinen eigenen Geheimnissen nicht, buchstabiert aus, anstatt sich treiben zu lassen, und zerdehnt den Film ohne jeden atmosphärischen Mehrwert. Zumindest bestätigt „Grain – Weizen“ eine goldene Regel: Wer Tarkowskij nacheifert, ohne die Wirkweise seiner Filme zu verstehen, schafft nur narkotisierendes Kunstgewerbe. sb

  • Grain - Weizen (Filmbild 2)
  • Grain - Weizen (Filmbild 3)
  • Grain - Weizen (Filmbild 4)
  • Grain - Weizen (Filmbild 5)