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Buddenbrooks (2008)

Buddenbrooks (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Buddenbrooks“ ist als Buch ein Mammutwerk, als Film auch für den Doku-Dramen-Meister Heinrich Breloer – und ein bescheidener Erfolg. Breloer hetzt in seinem 150-Minute-Adaption die wenigen Wende- und Höhepunkte der Geschichte um eine Lübecker Kaufmannsfamilie Mitte des 19.Jahrhunderts ab; doch ist dies ein Stoff, dessen Herzschlag ziemlich gleichmäßig schlägt, manchmal angetrieben von der Tradition, manchmal vom Aufbegehren dagegen, meist von Tochter Tony (Jessica Schwarz) und dem schwerblütigen Sohn Christian (August Diehl). Doch gibt es nichts wirklich Dramatisches zu verzeichnen, wenn Familienoberhaupt Jean (Armin Mueller-Stahl) mitansehen muss, wie die Firma an Boden verliert, wie sein Sohn Thomas (Marc Waschke) nach dem Tod des Vaters seine ihm vorgezeichnete Rolle erfüllt und ebenfalls niedergeht. Folglich stellt sich die Frage nach dem Sinn dieser Verfilmung, denn eine neue, aktuelle Lesart des Buchs ist nicht zu sehen, im Gegenteil: Motive wie Pflichtgehorsam, die Unmöglichkeit von individuellem Glück und zahlreiche Todesfälle verweisen in ihrer Anhäufung auf die Werke der reaktionären Kitschautorin Rosamunde Pilcher, deren Essenzen sich in Thomas Manns Familienchronik wiederfinden. Die Schauspieler sind gut, die Dekors und Bauten aufwändig, der Film als solches aber überflüssig und ein Beweis dafür, dass Manns Klassiker keinesfalls ein zeitloser ist. Das ist, zumindest, eine Einsicht. (vs)

  • Buddenbrooks (Filmbild 2)
  • Buddenbrooks (Filmbild 3)
  • Buddenbrooks (Filmbild 4)
  • Buddenbrooks (Filmbild 5)

Vorstellungen