Zum Inhalt springen

Body of Truth (2019)

Body of Truth (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Dokumentationen über Künstler*innen sind so eine Sache. Auf der einen Seite bekommt man hier einen Einblick in den Schaffensprozess, der einem womöglich eine Erkenntnis verschafft, die man sonst nicht hätte. Auf der anderen Seite kommt es nicht von ungefähr, dass das Interessante an Künstler*innen in der Regel ihre Kunst ist und nicht, was sie in ein Mikro sprechen. „Der Körper ist ein Spiegel der Seele“, sagt die Performancekünstlerin Marina Abramovic, und man fragt sich, ob sie sich mit so einem Kalenderspruch wirklich einen Gefallen tut. Der Ansatz von Regisseurin Evelyn Schels („Georg Baselitz“) ist dabei nicht unspannend: Sie sucht nach Geschichte und biografischen Details, die sich in Körper einschreiben und beschreibt, wie sich das in der Arbeit von vier Künstlerinnen niederschlägt: Abramovic, die israelische Installationskünstlerin Sigalit Landau, die deutsche Fotografin Katharina Sieverding und die iranische Videokünstlerin Shirin Neshat werden kenntnisreich porträtiert, zu zurückhaltenden elektronischen Sounds springt der Film zwischen New York und dem Toten Meer, zwischen Düsseldorf und Tel Aviv hin und her, und die zwischengeblendeten Kunstbeispiele sind klug ausgewählt. Nur wenn die vier Protagonistinnen zu reden beginnen, dann fragt man sich: Ist ihre Kunst nicht viel aussagekräftiger als die abgesonderten Stanzen? fis

  • Body of Truth (Filmbild 4)
  • Body of Truth (Filmbild 2)
  • Body of Truth (Filmbild 3)
  • Body of Truth (Filmbild 5)