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Blood Diamond (2006)

Blood Diamond (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Pickup-Trucks rasen über Schotterpisten, beladen mit schießwütigen Kindersoldaten, die aggressiven Rap hören und ihre Maschinengewehre in die Luft recken. Die Bilder vom Bürgerkrieg in Sierra Leone, der von 1991 bis 2003 wütete und durch illegalen Diamantenhandel finanziert wurde, sind im Gedächtnis geblieben. Regisseur Edward Zwick hat diesen grausamen Konflikt mit dokumentarischer Präzision nachgestellt. Mittendrin befinden sich der Schmuggler Danny (DiCaprio) und der Fischer Solomon (Hounsou), die beide auf der Suche nach einem besonderen Rohdiamanten sind. Ihre Motive könnten dabei nicht unterschiedlicher sein: Für den gewissenlosen Danny bedeutet der Stein das Ticket in eine bessere Welt, Solomon will damit seinen Sohn freikaufen, der als Kindersoldat verschleppt wurde. Der Film beleuchtet das Thema der sogenannten Blutdiamanten aus verschiedenen Perspektiven. Während Solomon das unschuldige Bürgerkriegsopfer ist, untersucht die Reporterin Maddy (Connelly) den internationalen Diamantenhandel. Doch sind beide Figuren zu eindimensional und gutmütig angelegt; der undurchsichtige Archer ist der interessanteste Charakter und mit DiCaprio optimal besetzt. Sein Egoismus, sein Überlebenswille und sein aufgesetzter Zynismus sagen mehr über den Zustand des schwarzen Kontinents aus als die unvermeidlichen So-schön-könnte-es-sein-Bilder freilaufender Zebras. (fs)

  • Blood Diamond (Filmbild 2)