Black Box BRD (2001)
- Originaltitel Black Box BRD
- Regie Andres Veiel
- Buch Andres Veiel
- Kamera Jörg Jeshel
- Entstehungsjahr 2001
- Land Deutschland
- Filmlänge 102 min
- Filmstart 24.5.2001
- FSK 12
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Die RAF hat sich zwar offiziell aufgelöst, dieses Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte ist damit aber noch längst nicht abgeschlossen. Andres Veiel („Die Überlebenden“) beginnt sein Doku-Drama mit des Bildern des Attentats auf den Sprecher der Deutschen Bank Alfred Herrhausen 1989 und endet mit dem Bahnsteig Bad Kleinen. Dort kommt 1993 der mutmaßliche Terrorist Wolfgang Grams durch einen Schuss ums Leben. Veiel stellt Opfer und Täter gegenüber, ohne deren Biografien gegeneinander aufzurechnen oder mit ihnen abzurechnen. Er hat nicht nur engste Verwandte und Freunde von beiden Seiten zu sehr offenen Gesprächen vor die Kamera bekommen, auch Topmanager der Deutschen Bank brechen ihr Schweigen und zeigen Herrhausen als einsamen Kämpfer, womit er Grams im Grunde sehr wesensverwandt ist. „Black Box BRD“ zeigt eindringlich die Wunden dieses Landes, ohne die vielen offenen Fragen, die sich aufdrängen, beantworten zu wollen. Er findet einprägsame Filmbilder für die Macht der Banken, genauso wie für die erdrückende Atmosphäre in Stammheim. Beklemmend. Und spannend wie ein Psychokrimi. (ascho)