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Black Box (2023)

Black Box (2023) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Seit die Firma von Herrn Horn (Felix Kramer) die meisten Wohnungen im Hinterhof der Berliner Kastanienstraße gekauft hat, gibt es Stress: Der Müll türmt sich unter den falschen Fenstern, die Mauern wackeln, und es gibt Gerüchte, dass Horn nur darauf wartet, alle auf die Straße zu setzen. Eines Morgens riegelt die Polizei den Hof ab, niemand darf rein oder raus – den Grund verrät sie nicht. Aus dem Hof wird ein Mikrokosmos der Gesellschaft: Henrike (Luise Heyer) hat nach sechs Jahren ihr erstes Jobinterview, sitzt nun fest und streitet sich mit ihrem Mann. Der engagierte Erik (Christian Berkel) sammelt Unterschriften, um Horn vor Gericht zu bringen, während andere auf heimliche Deals mit ihm hoffen. Als die Paranoia wächst, sehen sich zwei Bewohner:innen mit Migrationshintergrund erst mit Misstrauen, dann mit Vorurteilen und Hass konfrontiert.

Mit dokumentarischen Bildern und ohne Musik beschwört Regisseurin Aslı Özge, selbst wohnhaft in Berlin und Istanbul, eine langsam eskalierende Atmosphäre der Beklemmung herauf. Besonders deutlich werden die Machtlosigkeit der Mieter:innen dem Staat und den Vermietern gegenüber. Nur manchmal sind die Figuren zu eindeutig als Repräsentationen bestimmter Gesellschaftssektoren erkennbar – dann wirkt „Black Box“ eher wie ein Lehrstück als ein Spielfilm.

  • Black Box (2023) (Filmbild 2)
  • Black Box (2023) (Filmbild 3)
  • Black Box (2023) (Filmbild 4)
  • Black Box (2023) (Filmbild 5)