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Augenblicke: Gesichter einer Reise (2017)

Augenblicke: Gesichter einer Reise (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Nouvelle-Vague-Legende Agnès Varda und Streetart-Künstler JR reisen durch Frankreich. Politisch fragwürdig

Filminhalt

Man will Agnès Varda und JR nichts unterstellen: Die Idee der 90-jährigen Nouvelle-Vague-Legende und des 35-jährigen Streetart-Künstlers, eine Reise durchs ländliche Frankreich zu unternehmen und dort kleine Porträts der Bewohner mit den jeweiligen Mitteln ihrer Kunst zu erstellen, ist grundsätzlich sympathisch. Nur führt sie nicht besonders weit. Varda und JR zuckeln mit einem lächerlich ausstaffierten Lieferwagen durch die Lande, fotografieren im trüben Chérenece Menschen mit Baguette und im mittelalterlichen Bonnieux eine Dorfschönheit, was mehr Tourismuswerbung ist als echtes Interesse an den Menschen. Varda sagt dazu nichtssagende Stanzen wie „Jedes Gesicht hat eine Geschichte“. Unangenehm aber ist die Tatsache, dass Varda und JR mit ihrer Reise zumindest unbewusst die künstlerische Kartografie ihres Heimatlandes erstellen – und dieses Land ist in ihrer Perspektive rein weiß. Keine Migranten, keine Muslime zeigt „Augenblicke“, und wo Familien auftauchen, sind sie ausschließlich heterosexuell: Vater, Mutter, Kinder. Man will Varda und JR nichts unterstellen, aber das Frankreich, das sie zeigen, dürfte Marine Le Pen ziemlich klasse finden. fis

  • Augenblicke: Gesichter einer Reise (Filmbild 2)
  • Augenblicke: Gesichter einer Reise (Filmbild 3)
  • Augenblicke: Gesichter einer Reise (Filmbild 4)
  • Augenblicke: Gesichter einer Reise (Filmbild 5)

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