American Hustle (2013)
- Originaltitel American Hustle
- Regie David O. Russell
- DarstellerInnen
- Buch
- Entstehungsjahr 2013
- Land USA
- Filmlänge 138 min
- Filmstart 13.2.2014
- FSK 6
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Was Regisseur David O. Russell zuletzt mit „Silver Linings“ bewiesen hat: Dass er sich an den Produktionsstandards und Sujets der Traumfabrik bedienen kann, ohne daraus filmische Stangenware zu kreieren. Seine Vorliebe für edel in Szene gesetzte Oberflächen kommt hier ebenso zum Tragen wie das Gespür für die richtigen Schauspieler. Mit „American Hustle“ erzählt er die auf einem wahren Fall beruhende Geschichte des Paares und kriminellen Gespanns Irving Rosenfeld (Christian Bale) und Sydney Prosser (Amy Adams), die vom überambitionerten Fahnder Richie DeMaso (Bradley Cooper) einen Deal angeboten bekommen – sofern sie ihm helfen, eine Reihe von Korruptionsfällen aufzudecken. Die Stolpersteine dieses Vorhabens türmen sich geschwind auf: DeMaso hat nicht nur ein Auge auf Sydney geworfen, er wird auch korrumpiert von einer Welt voller Intrigen und feinem Abendzwirn.
Zwischen White Trash und Glamour
Rosenfeld erweist sich indes als überraschend zahmer Partner, dem doch nie ganz zu trauen ist – und dessen Exfrau, Kindsmutter und Unterhaltsempfängerin Rosalyn (Jennifer Lawrence) die ohnehin brisante Angelegenheit zu einem Vabanquespiel macht… Russell inszeniert das, was eigentlich ein Politthriller sein könnte, als unterhaltsame Geschichte fernab von Subtilität und stellt Figuren statt Begebenheiten in den Mittelpunkt. Die Bildsprache ist geradezu anmaßend pompös: Zu Americas „A Horse with no Name“ schreiten die Konspirateure gleich zu Beginn des Films in Slowmotion durch einen Hotelflur, eine von warmen Farben, Brokat und Gold dominierte Ästhetik zieht sich durch den ganzen Film. Die Welt des Verbrechens ist hier eine Sphäre, die prunk- und verheißungsvoll ist – und nicht minder risikoreich. Bale spielt gekonnt überzeichnet und komischer, als man es ihm zugetraut hätte, während Jennifer Lawrence spielerisch zwischen White Trash und Glamour pendelt. Zwischen Gags, Wendungen und Cameos wird unmissverständlich klar: „American Hustle“ ist ein Unterhaltungsfilm. Und zwar ein guter. (lan)