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Alaska.de (2000)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Das Ausland macht sich Sorgen. Aus dem Komödienstaatl Deutschland ist ein graues Land in einer depressiven Phase geworden. Die Regisseure verbieten lachende Gesichter und helles Licht. Esther Gronenborn zum Beispiel zeigt ein trauriges Berlin. Jede Pore von Sabines (Pallaske) Körper schwitzt Unwohlsein aus. Mit 17 umzuziehen, ist nicht leicht. Die Umgebung alles andere als freundlich, und als sie zum ersten Mal mit Mord und Tod konfrontiert wird, kämpft ihre Seele. Ihre Furcht ist berechtigt. Sie ist in Gefahr, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort war. Der schroffe Realismus wird durch die Kameraarbeit kontrastiert: Sabines Wade, ihr Schmollmund oder der Arm reichen über die ganze Leinwand. Die Bilder zittern und zappeln. Es wird gerappt, gekifft und getanzt. Dass Gronenborn vorher Musikvideos gedreht hat, ist deutlich an der steten Unruhe zu spüren. Ihre Darsteller stehen zum ersten Mal vor der Kamera und agieren bravourös. Dennoch geht die Regisseurin einen bewusst holprigen Weg, wenn sie von der Ausweglosigkeit erzählt, ein Teenager zu sein. Obwohl sie sich am Ende unpassend sentimentale Momente leistet, ist “alaska.de” dennoch ein guter Beitrag zum neuen Gesicht des deutschen Films. (cn)