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791 KM (2023)

791 KM (2023) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Weil ein heftiger Sturm das Bahnsystem flachgelegt hat, müssen Philipp (Ben Münchow) und Tiana (Nilam Farooq) notgedrungen die „791 km“ von München bis Hamburg im Taxi fahren. Abwarten, bis der sich der Sturm gelegt hat, ist keine Option. Schließlich hat Tiana morgen ein zukunftsweisendes Meeting für ihr Start-up. Das Problem: zu viele Menschen für zu wenige Taxis. Und so muss sich das zerstrittene Pärchen zusammen mit der Alt-68erin Marianne (Iris Berben) und der mysteriösen Mittzwanzigerin Susi (Lena Urzendowsky) in Josephs (Joachim Król) Taxi quetschen.

Das nächtliche Szenario erinnert zwar unweigerlich an Jim Jarmuschs „Night on Earth“, bloß fehlt es diesem Roadmovie an subtilen Charakteren: Die Unterschiede innerhalb der Gruppe sind so überzeichnet, man möchte schreien. Und so dauert es keine Minute und absehbare Streitigkeiten ums Klima, Geschlechterrollen und Fleischessen gehen los. Gerettet wird dies durch ein Ensemble, das gutes Timing beweist und sich dem tränenzieherischen Kitsch bewusst ist, der zunehmend den Film umspült. Denn natürlich findet die ungleiche Gruppe allmählich zueinander: eine sehr plakative Beschwörung von Zusammenhalt. In Zeiten, in denen das Fehler-bei-anderen-suchen zum Volkssport wird, jedoch kein ganz falscher Appell.

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