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15 Jahre (2023)

15 Jahre (2023) (Poster)

Trailer

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

15 Jahr lang hat Jenny (Hannah Herzsprung) für einen Mord im Gefängnis gesessen, den sie nie beging – wer erinnert sich nicht an den Film „Vier Minuten“ aus dem Jahr 2006, bei dem ebenfalls Chris Kraus Regie geführt hat und Hannah Herzsprung ihren Durchbruch als Schauspielerin feierte? Jetzt im Film „15 Jahre“ hat die am Borderline-Syndrom leidende Frau und begnadete Pianistin ihre Haftstrafe verbüßt. Jenny versucht ihre innere Wut zu zügeln, indem sie sich in die Obhut einer christlichen Organisation und unter die Fittiche der von Adele Neuhauser gespielten Frau Markowski begeben hat. Verzicht auf Medien, Verzicht auf Musik, nur putzen für die Kirchengemeinde und Zügelung der heftig lodernden Wut: Das sind die Dinge, die ihre Leben strukturieren sollen.

Da trifft Jenny plötzlich auf ihren Ex, der im früheren Leben, als sie ihn kannte, ein völlig unangepasster Punker war und jetzt unter dem Namen Gimmiemore zynischer Star der Popkultur und Host einer verkommenen Charityshow im Fernsehen. Albrecht Schuch spielt diese Figur zum Niederknien gut. Kurzzeitig wird das Drama zwischendurch zur Satire auf die Geldmaschine Popkultur und wirft die große Frage auf, ob ein richtiges Leben innerhalb des falschen Lebens der Popkultur überhaupt möglich ist. Derweil beginnt in Jenny das Räderwerk der Rache zu arbeiten. Eine Wendung ins Tragische, die hier nur angedeutet werden soll bewirkt schließlich, dass Jenny vor der Herausforderung steht, ihre Pläne völlig neu zu überdenken. Am Ende aber lässt Regisseur Chris Kraus seine Heldin endlich los, sie braucht jetzt keine weitere Fortsetzung, um zum inneren Frieden zu gelangen.

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