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Yella (2007)

Yella (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Rot ist die Farbe von Yellas Leben. Rot ist ihre Bluse, die sie die meiste Zeit des Films trägt. Yella, unscheinbar, unnahbar, immer auf der Hut, flüchtet aus der ostdeutschen Kleinstadt hin zu einem Job im Westen. Zurück lässt sie einen kaputte Liebe und einen aufdringlichen Ehemann, der sich auf einer insolventen Firma sitzengelassen fühlt. Rot ist auch der Kombi des Private-Equity-Mannes Philip (Devid Striesow), der Yella als Assistentin beschäftigt, nachdem sie ihre neue Stelle verlor, bevor sie sie antreten konnte. Yella schmeichelt Philips Vertrauen in ihre Kompetenz, es gibt ihr Zuversicht. Gemeinsam pokern sie hoch auf dem Gebiet des Risikokapitals, und Yella will dieses Glück behalten – dafür übertritt sie Grenzen … Petzold verleiht seiner schlichten Geschichte ihre Qualität, indem er sie unwirklich und traumgleich inszeniert. Alles fließt ruhig, wenig tost und tobt, und selbst, wenn es das tut, dann ohne viel Lärm, sondern still und unmerklich. Nie sieht man andere Menschen, als die, mit denen Yella zu tun hat. Die Straßen und Gebäude sind leer, wie ausgestorben ist dieses Land. Yella, von Nina Hoss fast unsichtbar gemacht und von Petzolds Kamera doch angehimmelt, hört die Wasser Rauschen, Wipfel wehen und Krähen krächzen, die nicht da sind. Sie scheint nicht in diese Welt zu gehören – ist sie vielleicht gar nicht wirklich da? Petzold hält diese Frage dramaturgisch immer in der Schwebe. Ein Kleinod des suggestiven Kinos. (vs)

  • Yella (Filmbild 2)
  • Yella (Filmbild 3)
  • Yella (Filmbild 4)
  • Yella (Filmbild 5)

Vorstellungen