Zum Inhalt springen

We Feed The World – Essen global (2005)

We Feed The World - Essen global (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Besamung, Eier, Küken, Hühner, tote Hühner, zerteilte Hühner – der Alltag eines österreichischen Geflügelbetriebs liefert die eindrucksvollsten Bilder einer ansonsten etwas konzeptlosen Dokumentation über Nahrungsmittelherstellung in Zeiten der Globalisierung. Erwin Wagenhofer enthält sich jegliches Kommentars, wenn französische Fischer über die Euro-Inspektoren schimpfen, wenn sich ein Hersteller von Hybridsamen in Rumänien nach der guten alten Landwirtschaft sehnt oder die Kinder brasilianischer Bauern am Trinkwasser erkranken, das durch Sojaanbau zur Fütterung europäischer Hühner verseucht ist. Dazwischen werden getippte Texte eingestreut: „Tag für Tag wird in Wien genau so viel Brot vernichtet, wie Graz braucht.“ Diese Infos sind wahr, wichtig und machen wütend. Doch dies ist ein einseitiger Gesinnungsfilm. Der Konzernchef von Nestlé kommt nur zu Wort, damit er als nett, aber ahnungslos vorgeführt werden kann, vereinfachende Gutmenschen-Aussagen wie „Wir lassen die Armen sterben, damit wir leben“ eines hohen UN-Beamten hingegen bekommen viel Platz. Was bleibt, ist ein unbestimmtes Unwohlsein, ein Hauch Resignation und der Wunsch, nun die Argumente der Gegenseite zu hören, um sich selbst ein Bild der Hintergründe und Lösungsmöglichkeiten machen zu können. (cor)

  • We Feed The World - Essen global (Filmbild 2)
  • We Feed The World - Essen global (Filmbild 3)
  • We Feed The World - Essen global (Filmbild 4)
  • We Feed The World - Essen global (Filmbild 5)