Vor uns das Meer (2016)

Als der britische Geschäftsmann Donald Crowhurst (Colin Firth) vom sogenannten Sunday Times Golden Globe Race hört, ist er umgehend Feuer und Flamme. Gepackt vom Ehrgeiz und angetrieben vom ausgelobten Preisgeld bereitet sich der Hobbysegler auf eine möglichst schnelle Weltumrundung vor, erlebt allerdings schon in der Planungsphase einige Rückschläge. Als er im Oktober 1968 mit seinem selbst entwickelten Trimaran aufs offene Meer fährt, merkt er schon bald, dass er sich überschätzt hat und für die Reise nicht gut genug ausgerüstet ist … Während das Hochseedrama „All is lost“ (2013) mit Robert Redford einen denkbar minimalistischen Überlebenskampf schilderte, setzt Regisseur James Marsh bei der Rekonstruktion der wahren Geschichte des Donald Crowhurst auf eine multiperspektivische Gestaltung. Das tägliche Ringen des Protagonisten mit den Naturgewalten wird ergänzt um Einblicke in sein Familienleben und die Arbeit seines Presseagenten, der den Verlauf des Rennens von zu Hause aus verfolgt. Besonders unter die Haut geht „Vor uns das Meer“ immer dann, wenn der Film ohne Kompromisse in die Abgründe der Handlung eintaucht. cd