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Vom Lokführer, der die Liebe suchte… (2018)

Vom Lokführer, der die Liebe suchte... (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Tag für Tag zuckelt Nurlan mit seinem Güterzug durch die zum Schreien schöne Landschaft Aserbeidschans. Und weil die Bahnlinie mitten durch ein Wohngebiet führt, hängt am Abend Nurlans Lok voller Wohlstandsmüll. Am Tag seiner Pensionierung unter anderem: ein Büstenhalter. Worauf der Lokführer anfängt, die Brust zum BH zu suchen, wie im Märchen der Prinz den Fuß zu Aschenputtels Schuh sucht … Klingt zotig? Also bitte! Veit Helmer arbeitet weiter an seiner eigentümlichen Filmästhetik: burlesk, phantasievoll, international, diesmal unter völligem Verzicht auf gesprochene Sprache. Das ist nicht ohne künstlerischen Reiz, bloß: Nurlan ist ein Stalker, den an Frauen ausschließlich der Brustumfang interessiert, und Helmer nimmt das zum Anlass für ach so poetische Bilder, die bei Licht betrachtet nicht viel mehr sind als Kitsch. Durch die Besetzung der Hauptrolle mit Miki Manojlović erweist sich der Regisseur ein weiteres Mal als Verehrer des serbischen Regisseurs Emir Kusturica, aber Vorsicht: Kusturica ist trotz seiner Qualitäten als Filmemacher mittlerweile auch bekannt als stockreaktionärer Verfechter des serbischen Nationalismus. Im Vergleich ist es natürlich gut, dass man Helmer nur Kitsch vorwerfen kann. fis

  • Vom Lokführer, der die Liebe suchte... (Filmbild 2)
  • Vom Lokführer, der die Liebe suchte... (Filmbild 3)
  • Vom Lokführer, der die Liebe suchte... (Filmbild 4)
  • Vom Lokführer, der die Liebe suchte... (Filmbild 5)