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Violette (2013)

Violette (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Aufgewachsen als unerwünschte „Bastardin“ und emotional verkrüppelt durch unglückliche homo- wie heterosexuelle Lieben erweist sich das Leben der Violette Leduc (1907–1972) als eine einzige Abfolge von Demütigungen. Mit ihrer radikalen, selbstentblößenden Literatur findet sie einen Weg, sich den Schmerz und die Trauer von der Seele zu schreiben … Es wäre ein Leichtes gewesen, diese Biografie als Fallbeispiel für das Porträt einer feministischen Märtyrerin zu vereinnahmen. Regisseur Provost aber gibt ihrer Hauptdarstellerin Emmanuelle Devos den Raum, um Leduc mit all ihren Widersprüchen aufzufächern, mal gebrochen, mal zornig, mal ungehemmt ihre erotischen Bedürfnisse artikulierend. Das kühle Gegenstück dazu ist die streng, aber verlässlich agierende Simone de Beauvoir (Sandrine Kiberlain), Leducs unerwiderte große Liebe, aber auch ihre Mentorin. Statt hochglanzpolierter Historienmalerei und staubtrockener Literaturgeschichte ergibt sich so das zurückhaltend inszenierte, spannende Porträt einer Frau im Nachkriegs-Paris, im Kampf um Anerkennung und mit sich selbst. (ascho)

  • Violette (Filmbild 2)
  • Violette (Filmbild 3)
  • Violette (Filmbild 4)
  • Violette (Filmbild 5)
  • Violette (Filmbild 8)