Zum Inhalt springen

The Raid 2 (2014)

The Raid 2 (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Natürlich hat man so eine Geschichte schon hundertmal gesehen: Ein Polizist wird undercover in eine Mafiaorganisation eingeschleust, muss mehrere Initiationsriten überstehen, verliert nach und nach den Kompass für Gut und Böse und muss auch noch ständig fürchten, dass seine Tarnung auffliegt … Was der seit mehreren Jahren im indonesischen Jakarta lebende walisische Regisseur Gareth Evans aber aus diesem Standard macht, nimmt einem den Atem: „The Raid 2“ ist hochvirtuoses Martial-Arts-Actionkino, das eine düstere (aber psychologisch konsequente) Ödipusgeschichte mit klug eingesetztem Stilwillen paart und darüber hinaus die Skala dessen, was im Arthousebereich an Gewaltdarstellung möglich ist, locker um ein paar Grade erweitert. Im Gegensatz zum Vorgänger, der mit seinem dreckigen Slumsetting punktete, metztelt sich „The Raid 2“ durch die austauschbare Moderne asiatischer Boomtowns: Wolkenkratzer, Nachtclubs, Luxuslimousinen. Das macht den Film ein Stück weit alltäglicher, es macht ihn aber auch anschlussfähig für das westliche Publikum – über zweieinhalb Stunden jedenfalls langweilt „The Raid 2“ nie und irritiert höchstens durch die manchmal penetrante Symbolik (Schnee im tropischen Jakarta!). Im Grunde bedient Evans hier aber eine Art euroasiatisches Hipsterkino, das mehr als einmal an Nicolas Winding Refns „Only God forgives“ erinnert: Kino, dessen Elemente auseinanderfallen müssten, wären sie nicht mit Blut aneinandergeklebt. Mit sehr viel Blut. (fis)

  • The Raid 2 (Filmbild 2)
  • The Raid 2 (Filmbild 3)
  • The Raid 2 (Filmbild 4)
  • The Raid 2 (Filmbild 5)
  • The Raid 2 (Filmbild 8)