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Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden (2011)

Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

1914 brachte sich der Lyriker Georg Trakl 27-jährig um, nur wenige Jahre später folgte ihm seine jüngere Schwester Margarethe. „Die Schwester“ taucht immer wieder in Gedichten Trakls als Sehnsuchtsziel auf, ansonsten gibt es nur Gerüchte, dass die beiden eine inzestuöse Beziehung verbunden habe. Für „Tabu“-Regisseur Christoph Stark hingegen ist die auch körperliche Zuneigung der Geschwister ein Fakt. Man darf durchaus kritisieren, dass Stark einen der bedeutendsten expressionistischen Dichter nicht als Künstler wahrnimmt, sondern in erster Linie als Typen, der seine Schwester vögelt. Aber: Lars Eidinger spielt Trakl zutiefst körperlich, zerrissen vom Wunsch, die Leidenschaft endlich aufzugeben. Und neben ihm Peri Baumeister als Margarethe: leidend, liebend, keine historische Figur, sondern eine Frau von heute, die nicht weiß, wie sie mit ihrer Liebe umgehen soll. Starks Film ist entsprechend keine Kolportage, sondern eine Studie über die Liebe, hemmungs- und ratlos, in schön staubigen, immer von Störungen durchsetzten Bildern. (fis)

Prädikat besonders wertvoll

  • Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden (Filmbild 2)
  • Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden (Filmbild 3)
  • Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden (Filmbild 4)
  • Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden (Filmbild 5)