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Swiss Army Man (2016)

Swiss Army Man (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Schiffbrüchiger beginnt eine wunderbare Freundschaft – mit einer angeschwemmten Leiche.

Filminhalt

Das amerikanische Sundance Film Festival besitzt zwar Weltruf, ist aber auch bekannt dafür, oft gefällige Filme auszuzeichnen. „Swiss Army Man“, prämiert mit dem Regiepreis, schien mit seiner abseitigen Prämisse eine Ausnahme darzustellen: Der Schiffbrüchige Hank (Paul Dano) will sich gerade das Leben nehmen, als er am Strand eine furzende Leiche (Daniel Radcliffe) entdeckt. Zwischen Hank und dem Toten entsteht zunächst eine Notgemeinschaft – und schließlich Freundschaft. Oft wurde der Film mit den Arbeiten von Spike Jonze und Charlie Kaufman („Being John Malkovich“) vergliechen. Doch so einen Film würden die beiden Leuchttürme des klugen Kreativkinos niemals drehen … Die Regisseure Daniel Scheinert und Dan Kwan bündeln die Klischees der prototypischen US-Indiekomödie, als hätten sie einen Ratgeber für stilistische und erzählerische Beliebigkeit studiert: gefühliger Indiepopkleister über pathetischen Montagen, eine Prise Zynismus, banale und zigfach wiederholte Sinnsprüche, dazu ein paar pubertäre Onaniedialoge, denn frech soll’s ja auch sein. Wenn die Regisseure den Film kurz vor Ende dann noch zum möglichen Psychodrama umdeuten, ist das zumindest ein kurzer Wink in Richtung der zahlreichen Chancen, die „Swiss Army Man“ ungenutzt lässt. sb

  • Swiss Army Man (Filmbild 2)
  • Swiss Army Man (Filmbild 3)
  • Swiss Army Man (Filmbild 4)
  • Swiss Army Man (Filmbild 5)