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Stereo (2014)

Stereo (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Neue Beziehung, eigene Werkstatt und ländliche Idylle: Erik (Jürgen Vogel) hofft nach einem traumatischen Ereignis auf einen Neuanfang. Doch plötzlich wird er auf Schritt und Tritt von einem mysteriösen Fremden (Moritz Bleibtreu) verfolgt – oder ist dieser am Ende gar eine Abspaltung seines Selbst? … Regisseur Maximilian Erlenwein beleiht großzügig das Genrekino der letzten 15 Jahre – von David Finchers „Fight Club“ bis Nicolas Winding Refns „Only God Forgives“ – und bemüht sich mit überhöhter Gewaltdarstellung und stylishen Kamerafahrten durch düstere Gänge sichtbar um internationales Format. Nur eigene Ideen sind rar, und wenn er doch mal eine hat, dann ist sie an Absurdität kaum zu überbieten: Der Fremde wird durch eine in seinem Nacken steckende Akupunkturnadel im Zaum gehalten, auch die Auflösung ist an den Haaren herbeigezogen. Bleibtreu ist genau so lange bedrohlich, wie er mit weit übers Gesicht gezogener Kapuze unerkannt im Hintergrund lauert, danach spielt er wie gewohnt seinen Stiefel runter, grimassiert wild und spuckt in schnoddrigem Tonfall ein Schimpfwort nach dem anderen aus. Richtiggehend ärgerlich ist die stereotype Zeichnung der Nebenfiguren: Eine Seherin mit osteuropäischem Akzent, sinister dreinschauende „Zigeuner“, ein mit Tattoos übersäter russischer Gangster: Erlenwein tappt nicht in Klischeefallen, er stürzt sich geradezu hinein. (sb)

  • Stereo (Filmbild 2)
  • Stereo (Filmbild 3)
  • Stereo (Filmbild 4)
  • Stereo (Filmbild 5)
  • Stereo (Filmbild 8)