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Sicario 2 (2017)

Sicario 2 (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

CIA-Agent Matt (Josh Brolin) und Söldner Alejandro (Benicio del Toro) wollen Krieg zwischen Drogenkartellen auslösen.

Filminhalt

In „Sicario“ von Denis Villeneuve spielte noch Emily Blunt die etwas undankbare Hauptrolle: Als FBI-Agentin fungierte sie in erster Linie als Spiegelbild für die Hilflosigkeit der Zuschauenden, während die Männer die Arbeit erledigten. Somit ist sie Fortsetzung sicher nicht der bessere, aber der ehrlichere Film, wenn er die Perspektive nun ganz auf den CIA-Agenten Matt (Josh Brolin) und den Söldner Alejandro (Benicio del Toro) richtet – und Blunts Rolle komplett streicht. Wie gehabt sind die beiden zu Partnern gewordenen Kerle moralisch und methodisch nicht eben integer. Vor allem aber sind sie nicht sonderlich interessant, ist doch das Verschwimmenlassen der Grenzen von Gut und Böse ein längst etablierter Kinotopos. Allerdings gibt es auch hier eine weibliche Figur: Isabela, die Tochter eines Drogenbosses, die von Matt und Alejandro entführt wird, um einen Krieg zwischen zwei verfeindeten Kartellen anzuzetteln.

„Sicario 2“ kommt mit prozesshaften Thrill

Wir lernen sie als für ihr Alter ungewöhnlich hart und abgeklärt kennen, als sie nach einer Schulprügelei den Status ihres Vaters ausnutzt, um den Direktor zu erpressen. Ihr Schutzpanzer bekommt während des folgenden Martyriums tiefe Risse, die 16-jährige Isabela Moner spielt sie in einer eindrucksvollen Mischung aus Kälte und Kindlichkeit. Der prozesshafte Thrill macht in „Sicario 2“ dann zwischendurch der Geschichte um eine Ersatzvater-Tochter-Beziehung Platz – das ist nicht sonderlich originell, gibt dem Film aber den emotionalen Kern, der dem ersten Teil fehlte. Man hätte den zur Breite neigenden Thriller gern in verknappter Form gesehen, mit Isabela als Hauptfigur. sb

  • Sicario 2 (Filmbild 2)
  • Sicario 2 (Filmbild 3)
  • Sicario 2 (Filmbild 4)
  • Sicario 2 (Filmbild 5)