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Schimpansen (2012)

Schimpansen (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Affenbaby = Menschenbaby: Diese Gleichung stellen die Regisseure Alastair Fothergill und Mark Linfield („Unsere Erde – Der Film”) in ihrer kitschigen Dokumentation auf, die vor Vermenschlichungen strotzt: Als die Mutter des Affenbabys Oscar im Kampf mit einer rivalisierenden Schimpansenherde stirbt, ist Oscar den Gefahren des Urwaldes schutzlos ausgeliefert. Doch dann nimmt sich ihm ein Mitglied seiner Gruppe an… Diese scheinbar selbstlose Handlung des Ziehvaters ist wie der Rest des Films kaum tierisch, sondern menschlich; Fothergill und Linfield zeigen in intimen Bildern und in Luftaufnahmen des nebelverhangenen Regenwaldes Ugandas und der Elfenbeinküste wie Oscar spielt, lernt, kuschelt, isst und schläft – die Assoziation zum Menschen ist Absicht. Obwohl die Intelligenz und das ausgeprägte Sozialverhalten der Tiere beeindrucken, will die Walt-Disney-Dokumentation keine neuen Erkenntnisse über die Hominiden vermitteln. Vielmehr konfrontiert der Film einen mit den vermeintlichen Gefühlen der doch nur instinktgesteuerten Tiere. Durch diese Emotionalisierung entsteht zwar eine rührende Geschichte für Kinder und Fans von „Die Reise der Pinguine”. Die Natur aber hat keine Verniedlichungen nötig – sie spricht für sich selber. (mb)

  • Schimpansen (Filmbild 2)
  • Schimpansen (Filmbild 3)
  • Schimpansen (Filmbild 4)
  • Schimpansen (Filmbild 5)