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Schau mich nicht so an (2015)

Schau mich nicht so an (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Du hast noch nicht so oft gefickt, oder?“, fragt Hedi (Uisenma Borchu, auch Regie) den Typen, den sie gerade irgendwo in einer Bar aufgegabelt hat, kurz bevor sie ihn rausschmeißt. So roh, so unverblümt ist der ganze Film. Die Nachbarinnen Hedi und Iva kommen über Ivas Tochter Sofia ins Gespräch, bald darauf beginnen sie eine intensive Beziehung; als nach Jahren Ivas Vater (Josef Bierbichler) auftaucht, gerät das Verhältnis der beiden ins Wanken. Hedi (und damit auch Regisseurin Borchu) ist dabei Akteurin und Spielmeisterin einer Versuchsanordnung über Beziehungsrollen und sexuelle Abhängigkeiten, provokant in ihrer bildlichen wie verbalen Offenheit und mit viel Mut zur Irritation – nie ist man sich ganz sicher, ob Borchus Inszenierung nun ungelenk oder elliptisch ist. Komplett aus dem Rahmen fallen jedenfalls die Szenen, in denen sich Hedi mit Sofia in ihrem mongolischen Heimatdorf aufhält. Hier fügt Borchu dem Film eine Ebene der Verrätselung hinzu, die der sonstigen Direktheit – wohl bewusst – diametral entgegensteht. Vielleicht die einzige große Schwäche dieses bemerkenswerten Debütfilms. (sb)

  • Schau mich nicht so an (Filmbild 2)
  • Schau mich nicht so an (Filmbild 3)
  • Schau mich nicht so an (Filmbild 4)
  • Schau mich nicht so an (Filmbild 5)