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Rumba (2008)

Rumba (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Liebe ist ein Märchen. War sie schon immer, sollte sie immer sein. Weil Märchen Grenzen überwinden, sich nicht dem Geschäftigkeitswahn unterwerfen. Das Problem mit den Märchen jedoch ist, dass sie oft schreckliche Wendungen nehmen. So erwischt es auch das Rumba liebende Lehrerpaar Fiona (Fiona Gordon) und Dom (Dominique Abel) grausam. Einem Selbstmörder ausweichend, fahren sie mit dem Auto gegen die Wand, verlieren Körperteile, Gedächtnis, Job, Haus und schließlich sogar einander. Und doch endet es gut, weil die Liebe ein wunderbares Märchen ist. Wer nun denkt, der Film sei eine Schmonzette, hat nicht mit dem Humor gerechnet, den das Regisseur- und Schauspielerpaar Gordon und Abel ins Groteske steigert. Klamauk und Märchen ergeben Clownerie, das ist die Form des Films, verantwortlich für den Unterhaltungswert und seine Schwächen.

„Rumba“ kommt mit clownesker Anarchie

Clowns haben ein gutes Timing, können durch Körpersprache Komik erzeugen, bisweilen sogar Poesie. Mehr passiert nicht. Die Dialoge sind wenige an der Zahl, die Szenen statisch, Schnitte selten, Schwenks ebenso. Auf Dauer ist das ermüdend, weil jede Szene nach diesem Muster ausgereizt ist und die Figuren dabei ihre Konturen verlieren. Chaplin und Keaton, den großen Clowns der Filmgeschichte, ist das nie passiert, die erzählten Geschichten und stellten sie nicht nur dar. Dennoch ist „Rumba“ ein guter Film: Seine unzeitgemäße Vorgehensweise und clowneske Anarchie erinnern den Betrachter daran, dass die Liebe ein Märchen sein kann. Wir müssen sie nur lassen. (jan)