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Riverbanks (2015)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wer als Flüchtling über den Grenzfluss Evros von der Türkei nach Griechenland flieht, kann auf vielerlei Weise umkommen: ertrinken, im Winter erfrieren oder auf griechischer Seite von einer der Minen zerrissen werden, von denen seit dem griechisch-zypriotischen Konflikt von 1974 noch etliche die grüne Grenze zu einem tödlichen Streifen machen. Der erste Spielfilm des Dokumentarfilmers Panos Karkanevatos handelt von der Liebe zwischen der Schleuserin Chryssa (Elena Mavridou) und dem Soldaten Ivo (Levent Üzümcü). Chryssa weiß, dass die Kinder, die sie durch den Fluss führt, Drogen schmuggeln, braucht aber das Geld, um ihren arbeitslosen Vater und ihren Sohn zu ernähren. Ivo ist ein Einzelgänger mit fast schon autistischen Zügen und der Gabe, Minen aufzuspüren, lange bevor der Detektor anschlägt. Als er nachts am Fluss Chryssa bei ihrer illegalen Tätigkeit erwischt, verliebt er sich innerhalb eines Wimpernschlags in die Frau. „Riverbanks“, ein ruhiges Drama ohne große dramaturgische Ambitionen, bildet Arbeitslosigkeit, ländliche Ödnis und den Alltag desillusionierter Menschen mit langen, ruhigen Kameraeinstellungen ab; und die Liebe? Wird dabei beobachtet, wie sie sich zu behaupten versucht. (jw)