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Plug & Pray (2010)

Plug & Pray (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ein bisschen Etikettenschwindel ist das schon: „Plug & Pray“ ist nicht wie versprochen ein Film über die Konsequenzen des Fortschritts. Was Regisseur Jens Schanze gedreht hat, ist eine Hommage an Joseph Weizenbaum, der, 1936 mit seinen jüdischen Eltern in die USA geflohen, in den 1970ern- und 80er-Jahren Professor für Computer Science am berühmten Massachusetts Institute of Technology war. Weizenbaum führt über Interviews Fernduelle mit Wissenschaftlern aus der ganzen Welt, ein richtiger Schlagabtausch über Robotik, Biologie oder Neurowissenschaft findet aber nicht statt. Stattdessen lässt Weizenbaum die Macher mit seinem Witz und Charme einfach auflaufen. Und während Hiroshi Ishiguro sich selbstverliebt neben den ihm nachgebildeten Roboter setzt und Futurologe Raymond Kurzweil von der bald machbaren Unsterblichkeit schwärmt, hört Weizenbaum Bachs „Komm süßer Tod“, ist mit sich im Reinen und stirbt kurze Zeit später. Einen schöneren, emotionaleren Film über Technik kann man sich kaum vorstellen. (jw)

  • Plug & Pray (Filmbild 2)
  • Plug & Pray (Filmbild 3)
  • Plug & Pray (Filmbild 4)
  • Plug & Pray (Filmbild 5)