Paragraph 175 (2000)

Rund 100 000 Männer wurden während des Nationalsozialismus wegen ihrer Homosexualität verhaftet. Nur knapp 4000 von ihnen überlebten den Holocaust – und wurden nach dem Krieg erneut kriminalisiert: Der Paragraf 175, der homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, wurde1992 endgültig abgeschafft. Es mussten erst die amerikanischen Oscar-Gewinner Epstein und Friedman kommen, um – gewissermaßen in allerletzter Minute – die letzten Überlebende ihre Geschichte erzählen zu lassen: vom Terror in den Konzentrationslagern und vom versuchten Widerstand, von Erniedrigungen und Überlebensstrategien, von Mord und Vergewaltigung durch die SS, aber auch von der lebendigen homosexuellen Subkultur in den 20er Jahren. Und wie sie noch heute unter der Folter von einst leiden. Zusammen mit historischen Filmausschnitten und Privatfotos wird „Paragraph 175“ zu einem bewegenden, sensibel erzählten und zugleich informativen Dokument der Zeitgeschichte. (ascho)