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One Day in Europe (2004)

One Day in Europe (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„I’m from Germany“, erklärt der Tourist in holprigem Englisch. Der Istanbuler Taxifahrer schwäbelt: „Da könnet mir ja au’ Deutsch schwätze!“ Solche Momente des Verstehens sind selten in Hannes Stöhrs Film; die meiste Zeit reden die Figuren mit Händen und Füßen aneinander vorbei. Statt eines vereinigten Europas erleben sie ein babylonisches Sprachengewirr. Das einzige verbindende Element ist der Fußball: Ein (fiktives) Champions-League-Finale bildet den Hintergrund für vier Episoden, die zur gleichen Zeit in Moskau, Istanbul, Santiago de Compostela und Berlin spielen. Immer geht es um einen Gepäckdiebstahl, immer ergeben sich daraus Kommunikationsprobleme mit der Polizei. Filmisch ist das neue Europa jedoch das alte: langsame Kameraschwenks dominieren, die Städte bestehen meist aus Postkartenmotiven. So gerät der Film stilistisch zu jenem Euro-Einheitsbrei, gegen den er eigentlich angehen möchte. Dass die einzelnen Episoden trotzdem funktionieren, liegt an der internationalen Besetzung (u. a. Florian Lukas, Erdal Yildiz) und Stöhrs Erzählweise: Federleicht und mit einem Blick für Skurriles schildert er das Aufeinandertreffen der Kulturen. (arm)

  • One Day in Europe (Filmbild 2)
  • One Day in Europe (Filmbild 3)
  • One Day in Europe (Filmbild 4)
  • One Day in Europe (Filmbild 5)