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Oh Boy (2012)

Oh Boy (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Alles sieht besser aus in Schwarzweiß, sogar die U-Bahn. Und erst recht das Nichtstun, Nichtswollen, Nichtsentscheiden des Niko Fischer (Tom Schilling). Der gescheiterte Student Ende 20 driftet in Jan Ole Gersters Spielfilmdebüt durch sein Leben und durch Berlin, trifft auf Skurriles und Anrührendes und Banales. Und bleibt selbst seltsam unberührt. Niko sucht. Wahrscheinlich sich selbst, doch vorrangig Kaffee – normalen Filterkaffee bitte, nicht drei-Euro-Hipster-Latte-irgendwassiato! – und Feuer für seine Zigaretten. Coffee and Cigarettes – das ist kein zufälliger Bezug. Ohnehin ist an „Oh Boy“ nichts so beiläufig oder lapidar, wie es den Anschein hat. Gerster gräbt tief in der (Indie-)Filmgeschichte und komponiert jedes Bild akribisch. Doch er lässt seinen Niko keine Schlüsse ziehen aus dem Erlebten, keine Antworten destillieren, keine Weisheiten verbreiten und vor allem nicht zum Poser werden. „Oh Boy“ ist filmgewordene Subtilität, mit deren Un(an)greifbarkeit man allerdings umgehen können muss, um ihn zu lieben. (kab)

  • Oh Boy (Filmbild 2)
  • Oh Boy (Filmbild 3)
  • Oh Boy (Filmbild 4)
  • Oh Boy (Filmbild 5)