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Nokan – Die Kunst des Ausklangs (2008)

Nokan - Die Kunst des Ausklangs (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Einen Toten waschen? Ihn ankleiden, schminken? Dafür sorgen, dass keine Leichenflüssigkeit austritt? Wer den diesjährigen Oscar-Preisträger für den besten fremdsprachigen Film sieht, kriegt genau mit, wie das alles geht. Der arbeitslose Cellist Daigo ist Aufbahrer und kotzt erst einmal geraderaus, weil seine erste Leiche schon seit zwei Wochen tot ist und entsprechend aussieht … Keine Sorge: Regisseur Yojiro Takita setzt grotesk-komische Momente wie diesen selten und genau pointiert ein. Den Film dominiert etwas ganz anderes: die vollkommene Entschleunigung und der Blick in die Gesichter – lebendige wie tote. Daigo (grandios in seinem zärtlichen Umgang mit den Körpern: Masahiro Motoki) beginnt, seinen neuen Beruf mit Passion auszuüben. Jede Geste, jeder Handgriff wird von den trauernden Angehörigen und der Kamera gleichermaßen eingefangen; Trauer und Anteilnahme übertragen sich auf den Zuschauer, so dass eine seltene Intimität entsteht – eine Intimität mit dem Tod. Ach: Und „Nokan“ ist außerdem eine perfekte Liebesgeschichte und ein Film über ein extrem gestörtes Vater-Sohn-Verhältnis. (jw)

  • Nokan - Die Kunst des Ausklangs (Filmbild 2)
  • Nokan - Die Kunst des Ausklangs (Filmbild 3)
  • Nokan - Die Kunst des Ausklangs (Filmbild 4)
  • Nokan - Die Kunst des Ausklangs (Filmbild 5)

Vorstellungen