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Night Moves (2013)

Night Moves (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Nach dem Umweltterrorismusthriller „The East“ (2013), der daran scheiterte, gleichzeitig Suspensekino und Aufklärungsfilm sein zu wollen, ist „Night Moves“ der zweite Film zum Thema Ökoaktivismus binnen kurzer Zeit – und die aufregendere Alternative. Im Mittelpunkt stehen drei Umweltschützer (Jesse Eisenberg,Dakota Fanning, Peter Sarsgaard), die mit der Sprengung eines ökologisch bedenklichen Staudamms ein Zeichen setzen wollen. Regisseurin Kelly Reichardt („Wendy & Lucy“) macht aus dieser Ausgangssituation kein Lehrstück, sondern erweist sich als Meisterin im Erfassen zwischenmenschlicher Dynamiken und präzise Beobachterin von Entfremdungsprozessen: Sie inszeniert den Film nicht auf die Tat hin, sondern platziert diese bereits in der Mitte. Etwas geht schief, und die Tragweite der Konsequenzen stellt sowohl den Zuschauer als auch die zwischen Idealismus und Blauäugigkeit changierenden Protagonisten vor ein ethisches Dilemma, das die Gruppe nach und nach entzweit. Während die eine von ihrer Schuld zermürbt wird, sind die Übrigen vor allem an der Rettung ihrer eigenen Haut interessiert, die ursprünglichen Beweggründe geraten zusehends in den Hintergrund. Optisch bildet die raue Schönheit der Wald- und Seenlandschaft Oregons die Kulisse, und trotz des langsamen Erzähltempos schwelt untergründig eine ständige Spannung. Auf seine unbequemen Fragen hält der intelligente Thriller nie simple Antworten parat. (sb)

  • Night Moves (Filmbild 2)
  • Night Moves (Filmbild 3)
  • Night Moves (Filmbild 4)
  • Night Moves (Filmbild 5)