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Nebraska (2013)

Nebraska (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„About Schmidt“, „Sideways“, „The Descendants“: Alexander Payne hat das Roadmovie als Reise seiner Helden zu sich selbst zu einem sehr persönlichen Genre entwickelt, weg von „Easy Rider“-Romantik, hin zur Familiendramödie. Auch in „Nebraska“ machen sich zwei auf, um in der Ferne mit Lebenslügen und Geheimnissen konfrontiert zu werden, es sind ein Alter mit dem klassischen Grenzlandnamen Woody (knötterig und krumm: Bruce Dern) und sein Sohn David (blässlich: Komiker Will Forte). Woody glaubt, bei einem Preisausschreiben in Nebraska eine Millionen Dollar gewonnen zu haben. David weiß, dass das Quatsch ist, fährt aber dennoch mit seinem Dad los, der hat schließlich nicht mehr lange. Und so gehen die beiden auf einen Roadtrip von Montana über Wyoming und South Dakota bis zum Zielstaat. Quer durch die Great Plains der USA, der gigantischen Prärie und Kornkammer Amerikas, durch die einst Bisonherden zogen, wo Sioux und Comanchen lebten und ausgelöscht wurden, Pioniere siedelten und Cowboys Viehherden über offenes Land trieben – das mythische Land des Wilden Westens, die frontier.

„Nebraska“ ist ein Western ohne Western

Von den Legenden ist nicht viel geblieben: Auf ihrer Fahrt passieren Woody und David öde, von der Rezession geplagte Kaffs, wo alte und vergessene Menschen in Bars und vor dem Fernseher ausharren; sie durchkreuzen endlose Weiden- und Wiesenflächen, in denen die Heuballen und Kühe wirken, als hätte eine große Macht sie in einer Miniaturlandschaft platziert. Mit seinen konturreichen Schwarz-Weiß-Bildern will sich Payne vor John Ford verbeugen, dem Mythenstricker und Großmeister der epischen Westernerzählung – betont dadurch als Nebeneffekt aber eher, wie klein und letzlich unbedeutend seine Geschichte ist. Sie ist Western ohne Western. John Ford hätte ein paar Indianer und Outlaws ergänzt. (vs)

  • Nebraska (Filmbild 2)
  • Nebraska (Filmbild 3)
  • Nebraska (Filmbild 4)
  • Nebraska (Filmbild 5)