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Naokos Lächeln (2010)

Naokos Lächeln (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ende der Sechziger brennen auch in Tokio die Universitäten, nur Student Watanabe hat keinen Blick für die Revolte: Sein Schulfreund Kizuki hat sich umgebracht, und seine Freundin Naoko bricht zusammen … Der vietnamesische Regisseur Tran Anh Hung hat Haruki Murakamis gleichnamigen Roman verfilmt, Nippon-Postmoderne, die auch dem westlichen Leser keinerlei Probleme bereitet. Entsprechend schnell motzt man bei der Leinwandfassung über straight erzähltes Kunstgewerbe, das vor allem über historische Genauigkeit funktioniert und politisch mit leicht konservativem Unterton ärgert. Aber Hung ist raffiniert: Sein Film beginnt zwar als Beziehungsdrama in französischer Tradition, wagt dann aber einen radikalen Schwenk zu nahezu apokalyptischen Bildern, eine böse Schneelandschaft, eine wilde Felsküste. Und plötzlich hat man einen Film gesehen, der eine tiefere Wahrheit erahnen lässt, wo er doch tatsächlich immer noch in erster Linie Kunstgewerbe ist. Ein flirrendes Meisterwerk, sexy und verwirrend und auch ein wenig manipulativ. (fis)

  • Naokos Lächeln (Filmbild 2)
  • Naokos Lächeln (Filmbild 3)
  • Naokos Lächeln (Filmbild 4)
  • Naokos Lächeln (Filmbild 5)