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Moulin Rouge (2001)

Moulin Rouge (2001) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Baz Lurman kümmert sich nicht um Konvention: Er nimmt einen klassischen Stoff als Unterlage, auf der er seine Version der Geschichte entwirft wie ein Dekorateur das Schaufenster seines Lebens. Aus „Romeo und Julia“ machte er eine bunte Pop-Oper, und im Moulin Rouge des Jahres 1900 singen die Amüsiersüchtigen Nirvana, saust die Kamera wie unter Drogen durch Zeit und Raum und verlieben sich der arme Autor Christian (MacGregor) und die Kurtisane Satine (Kidman). Doch Santine ist dem Duke versprochen. Der rote Faden in Lurmans Oeuvre ist das Überwinden von Normen, und auch sein Musical-Slapstick-Liebesdrama verdammt die Moral und feiert die wahre Liebe. Und da Lurman ein virtuoser Choreograf des Kitsches, aber kein Geschichtenerzähler ist, packt er die ewige Story der unmöglichen Liebe in einen Kessel Buntes aus Pomp, Protz, Pathos und „La Bohème“-Zitaten – und lässt ihn überkochen: Die Figuren singen, tanzen und posieren die zentralen Dialoge, anstatt sie zu sprechen, und Lurman begräbt ihre Gefühle unter Tonnen von Makeup, Kostümen, Effekten und Liedern und zelebriert einen absinthrauschartigen Overload an Eindrücken und Bildern. Ein Spektakel, das sich selbst erschlägt. (vs)

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