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Manifesto (2016)

Manifesto (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Cate Blanchett spielt in verschiedenen Rollen verschiedene Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts.

Filminhalt

Die Lunte brennt. Eine Frauenstimme erklärt, weswegen die Zeit für Manifeste gekommen sei, dann ist die Flamme am Ziel angekommen. Aber statt einem großen Knall steigt nur eine Silvesterrakete in den Himmel, ein paar alte Frauen brennen ein Feuerwerk ab, ein Obdachloser beobachtet sie. Der Obdachlose ist: Cate Blanchett. Die noch elf weitere Rollen übernehmen wird, eine Brokerin, eine Industriearbeiterin oder eine Kuratorin, während im Hintergrund künstlerische und politische Manifeste verlesen werden. Man merkt Julian Rosefeldts „Manifesto“ an, dass man es hier eigentlich mit einer Kunstinstallation zu tun hat: zwölf jeweils zehneinhalb Minuten lange Filme, die parallel abgespielt werden und so den Versuch einer ästhetischen Selbstverortung darstellen. In der Kinoversion sind diese Filme linear hintereinandergeschnitten, was der Vielstimmigkeit des Projekts erstmal nicht gut tut. Man sieht „Manifesto“ so als Abfolge von Situationen, zusammengehalten durch eine wandlungsfähige Darstellerin, die hypnotische Musik von Nils Frahm und Ben Lukas Boysen und einem Gespür für möglichst eindrucksvolle Filmarchitektur im Umkreis Berlins: das Kalkwerk Rüdersdorf, die Versuchsanstalt für Wasser- und Schiffbau, der Teufelsberg, das Pallasseum. Ein Teil Filmkunst, ein Teil Ästhetizismus. Die Gefahr der brennenden Lunte derweil ist gebannt. fis

  • Manifesto (Filmbild 2)
  • Manifesto (Filmbild 3)
  • Manifesto (Filmbild 4)
  • Manifesto (Filmbild 5)