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Mahler auf der Couch (2010)

Mahler auf der Couch (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der Komponist Gustav Mahler (Silberschneider) sucht Sigmund Freud (Markovics) auf, um seine Eheprobleme therapieren zu lassen. Das gestaltet sich charmant: Der Analytiker qualmt den empfindsamen Künstler mit seiner Zigarre voll, zwei überlebensgroße Figuren werden auf Normalmaß gestutzt. Doch Percy Adlon belässt es nicht bei dieser feinen Ironie. Er will die Beziehung zwischen Mahler und seiner Frau Alma (Romaner) als große Sinfonie inszenieren – und liefert doch nur ein Fernsehspiel für Bildungsbürger. Mahlers Ausbrüche mit wirrem Haar und rollenden Augen („Alma, die Sechste ist fertig!“) sollen die Seelenqualen eines Besessenen zeigen, sind aber ebenso übertrieben wie überbelichtet. Immer wieder wenden sich Nebenfiguren direkt in die Kamera, um Details aus Mahlers Leben aufzuzählen; ein Verfremdungseffekt, der nichts anderes ist als die eingestandene Unfähigkeit, die Fakten dramaturgisch einzubinden. In ständigen Vor- und Rückblenden zerfasert das Geschehen, notdürftig zusammengehalten durch Mahlers Musik. Die tönt grandios, doch um das zu erkennen hätte es dieses Films nicht bedurft. (arm)

  • Mahler auf der Couch (Filmbild 2)
  • Mahler auf der Couch (Filmbild 3)
  • Mahler auf der Couch (Filmbild 4)
  • Mahler auf der Couch (Filmbild 5)