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Love & Friendship (2016)

Love & Friendship (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Jane Austen ist Kult – auch im Kino: Alle paar Jahre rezitieren Gentlemen Gedichte vor Kaminfeuern, Ladies lauschen in Stoff gewordenen Mädchenträumen und Liebe überwindet selbst fieseste Intrigen. Auch „Love & Friendship“, die erste Verfilmung von Austens Briefroman „Lady Susan“, verspricht einen herzhaften Griff in die Gefühlskiste: Im England der 1790er-Jahre flüchtet die Witwe Lady Susan Vernon (Kate Beckinsale) auf das Anwesen ihrer Verwandten, um die Gerüchte über ihre Affären auszusitzen. Dort begibt sie sich auf die Suche nach einem Ehemann für sich und ihre widerwillige Tochter Frederica – und schon bald hat die schöne Lady Susan drei Männer an der Angel. Aber Moment – warum erinnert die plakative Einführung der Figuren an einen Tarantino-Streifen? Und warum wird im Kinosaal weder geseufzt noch geschnieft… sondern gar gelacht? Regisseur Whit Stillman wirft einen frischen Blick (einen amerikanischen, wohlgemerkt!) auf das Werk der britischen „Queen of Romance“. Wer genau hinhört, kommt in den Genuss von pointiertem Witz und Anspielungen auf Geschlechterrollen. So erinnert Beckinsale an eine moderne Geschäftsfrau, die kühl kalkuliert und ihre Mitmenschen wie Schachfiguren benutzt. Musste Frau so sein, wenn sie nicht nur auf eine gute Partie hoffen wollte? Muss sie es mitunter heute noch? Liebe und Freundschaft: nicht mehr als diplomatische Worthülsen in Stillmans Vision der Upperclass. jk

  • Love & Friendship (Filmbild 2)
  • Love & Friendship (Filmbild 3)
  • Love & Friendship (Filmbild 4)
  • Love & Friendship (Filmbild 5)