Zum Inhalt springen

Lost Children (2005)

Lost Children (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

“Und dann hat mein Boss gesagt, ich soll das Mädchen fesseln und ihm auf den Kopf schlagen. Der ist dann aufgeplatzt.” Der 13-jährige Kilama blickt nicht in die Kamera, während er erzählt. Seine Augen scheinen wie tot, seine Hände zucken nervös umher auf seinen nackten, wundenübersäten Beinen. Die Tragödie der Kinder von Uganda ist eine von denen, die es nicht in die Top-Nachrichtsendungen geschafft hat und ungehört und anonym im monströsen Abgrund des Leids verhallt. Seit 19 Jahren herrscht im Land Krieg, Rebellen entführen täglich Kinder und zwingen sie, ihre eigenen Landsleute zu terrorisieren. Wer von ihnen fliehen kann, wird von der Familien oft verstoßen: Sie haben getötet und sind gesellschaftlich nicht tragbar, wenn nicht sogar gefährlich. In Auffanglagern werden die Kleinen betreut und sprechen über ihre Erfahrungen und Träume. Hier hat das Team Ahadi/Stoltz eingefangen, was dieser wahnwitzige Krieg mit der Kindheit der Zwangssoldaten macht. Beide Regisseure haben den Krieg erlebt, Ahadi im Irak, Stoltz in seiner Jugend in Namibia. Die ruhigen Bilder begleiten mehr den Alltag der Kinder, die “im Busch” waren, als dass sie mit Bildern der Gewalt schockieren. „Lost Children“ wirft einen bitter nötigen Blick auf eine brutale Wirklichkeit, von der sich die Welt längst abgewandt hat. (bl)

  • Lost Children (Filmbild 2)
  • Lost Children (Filmbild 3)
  • Lost Children (Filmbild 4)
  • Lost Children (Filmbild 5)