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Löwenkäfig (2008)

Löwenkäfig (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Dass es in einem Gefängnis nicht zugeht wie in einer Mädchenpension, weiß jedes Kind. Dass Kinder ihr Leben in Gefängnissen verbringen, weil ihre Mütter straffällig geworden sind, ist nicht ganz so bekannt. Der argentinische Regisseur Pablo Trapero hat aus diesem Thema einen Film gemacht und schickt mit Julia (Martina Gusman) eine Frau in den Knast, die einen toten und einen schwerverletzen Geliebten in ihrer Wohnung vorzuweisen hat. Ob sie es wirklich war? Das Gericht gibt ihr zehn Jahre. Vorher aber wird Julia Mutter – in Untersuchungshaft, im Mütterblock. Wie sie das Kind zuerst ablehnt bis hin zum brutalen Einschlagen auf den eigenen Bauch, wie sie dann den Jungen doch lieben lernt bis zum alles entscheidenden Schritt, zeigt der Film mit unglaublicher Nähe zu den Personen. Narben, Wunden, Tattoos; Schenkel, Bäuche, Brüste: Trapero hält unerbittlich drauf, meist auf Laiendarstellerinnen aus argentinischen Hochsicherheitsgefängnissen, denn in diesen wurde vorwiegend gedreht. „Löwenkäfig“ dokumentiert das Leiden hautnah und vermittelt dennoch Hoffnung: ein Paradoxon auf Zelluloid. (jw)

  • Löwenkäfig (Filmbild 2)
  • Löwenkäfig (Filmbild 3)
  • Löwenkäfig (Filmbild 4)
  • Löwenkäfig (Filmbild 5)