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Lichter der Vorstadt (2006)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ein neuer Kaurismäki, wieder ein melancholisches Meisterwerk. Einsamer Wachmann (fabelhaft lakonisch: Janne Hyytiäinen) verliebt sich in Frau. Die missbraucht seine Gefühle, sie braucht ihn, damit ihre Komplizen einen Überfall starten können. Wachmann verliert alles, kassiert Prügel, landet im Gefängnis. Für die Welt ist der Wachmann ein romantischer Trottel, aber eigentlich ist er ein tragischer Held und ein Dummkopf. „Du siehst keine Träne, doch mein Herz schluchzt“, klagt die Musik. Es ist ein herzloses Leben, trostlos zudem, aber es gibt auch ein paar herzensgute Menschen – und für sie gibt es diesen Film. Handwerklich sehr gut, was Schauspieler, Dialoge, Kamera und Schnitt betrifft. Teilweise tolle Bilder, triste Stillleben. Keine Einstellung, die nicht Melancholie atmet. Was man Kaurismäki einzig vorwerfen könnte, ist, dass sein Film zu groß, zu dicht, zu allegorisch ist. Doch wenn Ihnen jemand sagt, dem Werk fehle es an Originalität, dann glauben Sie mir: Diese Dummschaft weiß nichts vom Leben. (jan)