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Le passé – Das Vergangene (2013)

Le passé - Das Vergangene (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Kann eine Trennungsgeschichte spannend sein? Und wie – das hat der iranische Filmmacher Asgahr Farhadi schon mit seinem Oscar-prämierten „Nader und Simin – Eine Trennung“ bewiesen. Nun hat Farhadi erstmals in Europa gedreht, und erzählt wieder vom Ende einer Beziehung: Nach vier Jahren Trennung kommt der Iraner Ahmad (Mosaffa) zurück in die Pariser Vorstadt, um die zerrüttete Ehe mit der Französin Marie (Bejo, „The Artist“) auch formal vor dem Scheidungsrichter zu beenden. Als sie sich am Flughafen zum ersten Mal wiedersehen, sind sie durch eine Glasscheibe getrennt und verstehen einander, ohne sich zu hören – ein beiläufiges Detail dieses an Gesten, Sätzen und Reaktionen reichen Films. Farhadi erzählt ausführlich und fast in Echtzeit; Stück für Stück liefert er Informationen zu dieser komplizierten Patchworkfamilie und steigert damit auf subtile Weise die psychologische Spannung. Marie hat längst einen neuen Liebhaber (Rahim), dessen Ehefrau nach einem Freitodversuch seit Monaten im Koma liegt. Für die Figuren gibt es bald kein Entrinnen mehr aus diesem Geflecht aus Lügen und Halbwahrheiten, Schuld und Verdrängung. Und selbst in der letzten Szene legt Farhadi noch mal eine Schippe Drama drauf, ohne dass seine Geschichte an emotionaler Wahrhaftigkeit verlieren würde. (ascho)

  • Le passé - Das Vergangene (Filmbild 2)
  • Le passé - Das Vergangene (Filmbild 3)
  • Le passé - Das Vergangene (Filmbild 4)
  • Le passé - Das Vergangene (Filmbild 5)
  • Le passé - Das Vergangene (Filmbild 8)