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Land of Plenty (2004)

Land of Plenty (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wim Wenders’ Anliegen: die Notwendigkeit der Veränderung in der amerikanischen Gesellschaft. Dazu muss man nicht Polit-Polemik à la Michael Moore produzieren. Wenders Lösung wirft auch Probleme auf, wenn er Themen wie 9/11, Vietnam, Armut und Patriotismus ausschließlich im emotionalen Kontext seiner Hauptfiguren verhandelt. Lana (Michaelle Williams), Tochter eines Missionars, kehrt nach Los Angeles zurück, wo sie in einer Obdachlosen-Mission arbeitet. Ihr Onkel Paul (John Diehl) hat in Vietnam gekämpft und ist durch den 11. September zum selbst ernannten Vaterlandsverteidiger mutiert. Beide werden zufällig Zeugen eines Mordes, der Paul viel Futter für seine Verschwörungstheorien gibt, für die Idealistin Lana aber eine weiteres Anzeichen für eine aus dem Gleichgewicht geratene Welt ist. Lana ist in ihrer Mischung aus Aufgeklärtheit und naivem, universellem Glauben prinzipiell nicht vereinbar mit dem paranoiden Onkel. Wenders stellt hier vereinfacht Konsens her, indem er den Auswüchsen jedes Traumas Verständnis entgegen bringt und gleichzeitig die Vision einer allumfassenden Liebe zur Menschheit hochhält. Das ist professionelles Emotionskino, handwerklich noch inhaltlich. Risikofreudig ist es nicht. (mt)

Vorstellungen