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Knallhart (2006)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ausgerechnet an seinem Geburtstag müssen der 15-jährige Polischka (beeindruckend glaubhaft: David Kross) und seine Mutter Miriam (Elvers-Elbertzhagen) aus der Villa ausziehen, in der sie mit Miriams Freund wohnten. Für Polischka ändert sich das Leben mit dem Zwangsumzug von Zehlendorf nach Neukölln schlagartig. In der Schule wird er schikaniert und abgezogen. Spätestens, wenn Polischka zitternd und mit einem Blecheimer auf dem Kopf in einer Tiefgarage hockt, während der brutale Errol mit einem Baseballschläger Blinde Kuh spielt, ist klar: Dies ist kein Buck-Film wie „Männerpension“. Trotzdem durchzieht „Knallhart“ deutlich die Handschrift Bucks, seine Vorliebe für skurrile Charaktere (ein Drogendealer mit Wiener Schmäh) und sein Händchen für unorthodoxe Besetzungen. Doch anders als in thematisch verwandten Filmen wie „Hass“ oder „Menace II Society“ bricht Buck seine betongrauen Bilder archaischer Gettogewalt immer wieder auf, etwa wenn Polischka die Schuhe geklaut werden und bunte Kindersöckchen zum Vorschein kommen. Details, die die Geschichte realistisch machen und Polischkas beängstigenden Werdegang vom hilflosen Kind zum Drogenkurier noch schonungsloser erscheinen lassen. (fs)