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Kirschblüten – Hanami (2007)

Kirschblüten - Hanami (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

In den letzten Jahren hat Doris Dörrie nur Halbgares abgeliefert. Deshalb ließ die Berufung ihres neuen Films in den Wettbewerb der Berlinale befürchten: Da soll ein renommierter Name eingesetzt werden, um über das schwache deutsche Kinojahr hinwegzustrahlen. Ein Irrtum. Trudi (Hannelore Elsner) erhält die Diagnose: Ihr Mann Rudi (Elmar Wepper) hat Krebs im Endstadium, ein Jahr vor der Rente. Sie verschweigt es ihm. Am liebsten würde sie nach Japan fliegen, einmal den Fujisan sehen. Aber Rudi, der urbayerische Provinzler, bockt. Also geht’s erst mal zu den Kindern (Birgit Minichmayer, Nadja Uhl, Felix Eitner und Floriane Daniel) nach Berlin – die erste Etappe einer Abenteuerreise, über die man nicht mehr verraten sollte. Nur so viel: Dörries eigene Begeisterung für die japanische Kultur führt hier in jeder Hinsicht zu einer bewundernswerten Klarheit. Kunstvoll umkreist die Kamera das Zentrum der Geschichte, wahrt dabei einen zärtlichen und vorurteilsfreien Blick auf die Dinge und benennt aufgestaute Konflikte, ohne die Figuren bloßzustellen. Selten steckte ein Film über den Tod so voller Leben, selten steckte in einem Abschied so viel Hoffnung. Gut, an einigen Stellen hätte die Tragikomödie etwas straffer erzählt werden können, aber sei’s drum. „Kirschblüten – Hanami“ ist ein Highlight, nicht nur der Berlinale 2008. (rk)

  • Kirschblüten - Hanami (Filmbild 2)
  • Kirschblüten - Hanami (Filmbild 3)
  • Kirschblüten - Hanami (Filmbild 4)
  • Kirschblüten - Hanami (Filmbild 5)